Donnerstag, 29. September 2016

neues Schnittmuster ausprobiert für ein superpraktisches Täschchen für Frauenartikel

Hier kam der Anstoß von meiner Schwester, die mir per Handy ein Pinterest-Foto schickte. "Mensch das ist ja super praktisch und sieht richtig hübsch aus! Da muss ich mal recherchieren, wo es dazu die Anleitung gibt!". Ich musste nicht recherchieren, der link folgte postwendend. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass meine Schwester die nächste ist, die Geburtstag hat ;-)

Den Schnitt habe ich mir am selben Tag noch bestellt und - haltet Euch fest - die ersten beiden Prototypen schon zwei Tage später fertig genäht. Die Taschen-Erfolgserlebnisse haben gewirkt oder?
Ich habe mir bei allem viel Zeit gelassen und mich auch nicht über zwei kleine Zuschneide-Versehen geärgert (Außen- und Innenstoff verwechselt), und ehrlich gesagt war ich selbst überrascht, dass das Nähen insgesamt ganz einfach ging.
Natürlich braucht es seine Zeit, alle Schritte nacheinander abzuarbeiten, Druckknöpfe, Gummiband in Schlaufen aufnähen, Reißverschluss einnähen etc. Aber am Schluss hat es einen tollen Effekt, wenn man alle Einzelteile aufeinanderstapelt, einmal drumherum näht, dann wendet und das Täschchen fast fertig vor einem liegt.

Die Anleitung ist prima, das Täschchen auch. Ich werde mit Sicherheit noch mehr davon nähen. Hat richtig Spaß gemacht!










Die nächste Tasche, ein Easy-Näh-Modell von emblibrary

Bei einer der unzähligen Werbungen des amerikanischen Stickdateien-Shops Emblibrary stolperte ich über eine wirklich einfache Taschen-Idee, bei der man natürlich auch ganz ideal einige Stickereien einbauen kann. Genau das Richtige für Näh-Hemmungen. Bringt ein wirklich schnelles Erfolgserlebnis!

Und da der nächste Geburtstag vor der Tür stand, nämlich der von Amelie, wusste ich schon gleich zu welchem Thema diese Tasche genäht werden sollte.


Na, könnt Ihr es raten?
Genau, Amelie geht in Kürze auf einen 4-wöchigen Australien-Austausch. Da passten die Aussi-Blocks von creative Kiwi Embroidery doch perfekt.
Amelie hat sich sehr gefreut und ich mich mindestens genauso doll :-)

Noch ein paar Details zur Tasche: die Tasche ist nicht gefüttert (darum geht sie so schnell), deshalb sollte man einen kräftigen Stoff wählen. Ich fand mit Julias Hilfe einen meiner berühmten Tischläufer aus irgendeinem Schlussverkauf. Die Breite passte perfekt, als ich die Säume aufgetrennt hatte. An der oberen Kante konnte ich mir einen Saum ersparen. Damit es innen hübsch aussieht, habe ich die französischen Nähte von der Farbenmix-Geometrix-Tasche übernommen. Das ist genauso viel oder wenig Arbeit, wie wenn man alle Kanten nochmal umkettelt und sieht doch viel sauberer aus. Einfach die Nähte einmal "falschrum" und sehr knappkantig nähen (also links auf links). Dann wenden und ganz normal rechts auf rechts füßchenbreit absteppen. Die Ecken habe ich einfach nach unten umgeklappt und festgenäht, so stabilisieren sie den Boden noch ein bisschen. Ich habe auf die eine Außentasche innen noch eine Tasche draufgeheftet und in einem Arbeitsgang festgenäht. Eigentlich nur, weil ich mich zwischen den drei Motiven nicht entscheiden konnte.

Das Gurtband mit den australischen Sternen habe ich bei Ruby Jane hier bei uns in der Osterstraße gesehen und gleich für diesen Zweck mitgenommen. Manchmal muss der Mensch einfach Glück haben :-)



Für die, die die Tasche schnell mal nachnähen möchten und sich die Umrechnerei von inch in Zentimeter sparen wollen, hier die Maße: Haupttaschenteil: 75x50cm, kleine Taschen: 20x20 cm (4x), Gurtband: 2,75 m, 2,5 cm breit (meins war 4 cm breit ;-) - und das war es auch schon.

Endlich - die Frankreich Tasche!

Die lange schon angekündigte Frankreichtasche ist endlich fertig und auch schon verschenkt!
Schon? Na ja, dieses Projekt gehört zu der Kategorie, wo es mehrere Hürden zu überwinden gab.

Das Motiv auf dem Stoff entpuppte sich als so breit, dass mein Lieblingsschnittmuster "Wendy" von Pattydoo nicht funktionierte, also musste ich ein neues Format probieren - theoretisch eigentlich gar kein Problem, praktisch eine Mega Hemmschwelle. 

Aber da ich diese Tasche für meine Patentochter zum Geburtstag nähen wollte, überwand ich mich und nähte mit zunehmender Begeisterung los. Von der Farbenmix-Geometrix-Tasche übernahm ich die Idee, ein Webband über die Henkel zu nähen. Das, was ich am hübschesten fand, war nur drei Meter lang - bestimmt zu kurz! Ich reizte also alles aus, nähte die Henkel nach dem Band, etwas länger und steckte sie so in den Saum rein, dass das Webband gerade eben anstieß. Alles eigentlich einfach, Tasche rechtzeitig fertig - bloß, die Henkel viel zu lang geworden. Eine Woche lang versuchte ich mich zu überreden, die Tasche einfach so loszuschicken: "man kann die Henkel doch immer noch kürzen..." - "aber das tut man dann doch nicht ...", "und dann liegt sie blöde rum...". Der Geburtstag verstrich und die Tasche landete in der besagten Ecke. Vor-Urlaubs-Stress, Urlaub, Nachurlaubsstress. "Jetzt kürze die blöden Henkel doch einfach und fertig!". 

Da kündigte sich meine Freundin (die Mutter der zu Beschenkenden) für einen Besuch in Hamburg an. Das war die Gelegenheit, auf die ich gewartet hatte. Dann könnte ich ihr die Tasche doch gleich mitgeben und müsste nix auf die Post geben. Eine Mega-Motivation ;-). So eine Deadline braucht der Mensch einfach.
Wie einfach es doch war, die Henkel zu kürzen und wie sehr ich mich gefreut habe, dass die Tasche nun endlich richtig fertig war. Und wie schön, sie nun einer Frankreich-Liebhaberin schenken zu können.
Also Ende gut alles gut!

Und als Innentäschchen habe ich nun doch nicht die enttäuschende Euro 2016 Stickdatei genommen, sondern ein Muster, was ich aus einer Paris-Serie gestickt hatte. Passt doch prima oder?

Auf geht's zur nächsten Tasche :-)

Arbeite wieder weniger und nähe mehr - das macht doch Hoffnung!

Wenn ich eine Weile nicht genäht habe und mich dann an ein neues Projekt machen will, muss ich manchmal eine richtige Hemmschwelle überwinden. Wenn ich dann erstmal angefangen habe, gibt es meistens kein Halten mehr. Wenn das Ergebnis dann auch noch sehenswert ist, möchte ich am liebsten wieder in Serie gehen. So ein Erfolgserlebnis beflügelt mich enorm.

Wenn aber irgendetwas nicht so klappt und der Perfektionismus zuschlägt, landet das Ding in der Ecke und es braucht einen äußeren Anlass, damit ich über meinen Schatten springe und das Projekt zu Ende bringe.

So unterschiedlich sind drei Projekte gelaufen, die ich in Angriff genommen habe, seit ich nun endlich wieder mehr Freizeit und damit mehr Zeit zum Nähen habe.

Die zeige ich Euch in den nächsten drei Posts! Viel Spaß dabei!